Friesenpferde sind liebenswerte und sehr anhängliche Tiere und sie benötigen auch eine ganze menge Pfelge - oftmals sehr viel mehr als andere Rassen. Um das Rassetypische Erscheinungsbild eines Friesen gedeihen zu lassen benötigt man täglich viel Zeit und Geduld. Alleind die Mähnenpflege kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Um ein verfizen und Außreißen der wertvollen Mähnenhaare vorzubeugen empfhele ich generell die Mähne für den Alltag einzuflechten. Nur so ist gewährleistet dass der Friese seinen lange, und dichten Behnang behält. Das Mähnenhaar ist in regelmäßigen Abständen zu waschen um ein Scheuern und Jucken vorzubeugen.
Eine lange wallende Mähne ist herrlich, doch sie sagt nichts über den Charakter und die Qualität des Friesen aus. Auch ich habe diese Erfahrung gemacht als ich mich auf die Suche nach meinem Ersten Friesen gemacht habe. Ich kann nur sagen, suchen Sie nicht nach dem Friesen mit der längsten Mähne, suchen Sie sich einen Friesen deren Charakter, Exterieur, Rittigkeit und Arbeitswillen sie anspricht und mit welchem sie zurecht kommen. Oft lohnt es sich zu warten und nichts über´s Knie zu brechen.
Auch ich habe damals lange nach meinem Marinus gesucht.
Sie werden auch sehr gerne Gefahren. Dressurmäßig kann man einen Friesen mit viel Liebe und Geduld bis zur Hohen Schule ausbilden. Dafür sollten seine Grundgangarten Taktrein sein und auch sein Arbeitswillen und gewisses Potential vorhanden sein. Meiner Erfahrung nach ist es jedoch wichtig einen Friesen niemals zu überfoderung und genau wie bei der Hundeerziehung durch positive Bestärkung und vielen Wiederholungen das erlernte zu festigen. Denn oft bieten sie selbst mehr an als sie tatsächlich in der Lage sind körperlich zu leisten.
Die Paradegangart der Friesen ist natürlich der erhabene schwebende Trab mit der typisch hohen Knieaktion und Schub aus der Hinterhand. Wenn man einen friesen reiten und regelmäßig gymnastizieren will sollte er auch bequem zu sitzten sein und eine angenehme Galoppade haben. All das erleichtert die Ausbildung zu einem harmonisch, locker gerittenem Friesen enorm. Außerdem sind sie keine Dauergalopper und in Ihrem Ursprung einfach Traber, daher sollten auch immer nur kurze Distanzen Galoopiert werden, da Friesen im vergleich zu anderen Pferden ein relativ kleines Herz besitzten.
Bei großer Hitze sollte ein Friese schonend gefahren und geritten werden, da sich das Fell durch die schwarze Farbe und den starken Behang schnell aufheizt und es belastet den Kreislauf enorm wenn sich ein Friese schnell aufhitzt und übermäßig schitzt. Auch wenn er den ganzen Tag auf der Koppel in praller Sonne steht wird er abends sicher keinen Arbeitswillen mehr zeigen. Folglich ist es sinnvoll an besonders heißen Tagen den Koppelgang in die frühen Morgenstunden oder Abends zu verlegen und ihm eine Unterstellmöglichkeit mit genug Schatten zu bieten.